Dienstag, 3. Juni 2014

Critical Mass im Mai

Die zweite Critical Mass rollte am 30. Mai durch Münster - und es war großartig!

Die Weseler Straße ist unser. Foto © Ulrike Löw



Waren es hundert? Ich bin mir nicht sicher, angefühlt hat es sich so. Auf dem Video, welches das Münster Journal veröffentlicht hat, fahren noch etwa 75 Fahrräder durchs Bild, jedoch zeigt es die Tour zu einem Zeitpunkt, wo schon ein paar Mitfahrende abgesprungen waren.

Ich selbst bin dieses Mal gar nicht mitgefahren, sondern habe mich um mein Baby gekümmert. Dem kaum fünf Monate alten Burschen passt Fahrrad fahren noch nicht besonders in den Kram, dafür war meine Frau mit den großen Jungs im Urban Arrow mit der Critical Mass auf Tour.


Video: Münster Journal

Während sich die Fahrradtour in Bewegung setzte, machte ich mich zu Fuß auf in Richtung autofreie Siedlung, um das Café Geistreich für den anschließenden Umtrunk herzurichten. Auf dem Weg dokumentierte ich noch schnell einen besonderen Fahrradweg, dessen Breite zuletzt in einem Artikel in der Kaufen + Sparen Stein des Anstoßes war - ich hatte ihn in einer Übertreibung als "30 Zentimeter breit" bezeichnet, was mir dann direkt geglaubt wurde.

Tatsächlich ist der Radweg an der Hüfferstraße schmaler als unser Bellabike oder zum Beispiel ein Kinderanhänger.

Das Bella misst etwa 90 Zentimeter von Rad zu Rad, demnach ist der Radweg hier rund 80 Zentimeter Breit.

Das ist viel zu wenig, und auch die Begrenzungsfläche links ist nicht nur viel zu schmal, sondern auch noch lebensgefährlich mit Pfosten bebaut.

Das ist nur einer der vielen Gründe, warum Münster die Critical Mass braucht.
Ich bin der Critical Mass dann zufällig auf der Hammer Straße wieder begegnet und die Strecke bis zur Metzer Straße mitgefahren. Bei der Querung der Einmündung zur Geiststraße habe ich dann auch kurz das "Corken" mit übernommen. Leider wissen die wenigsten Autofahrer über die Besonderheiten eines geschlossenen Verbandes Bescheid und pochen stattdessen auf ihr nicht vorhandenes Vorrecht auf der Straße. Ausfallend oder gar böse habe ich aber auf dem kurzen Teilstück keinen Autofahrer erlebt, einer fragte durchs Seitenfenster, "was denn das wohl wäre". Mein Nachbar Sebastian klärte ihn auf - und alles war gut.

Besonders gefreut habe ich mich über den Besuch von Daniel vom Fahrradblog itstartedwithafight, der aus Osnabrück gekommen war, um sich die noch jungen Bemühungen um eine Critical Mass mal anzusehen. Er kam auch hinterher noch ins Café Geistreich und berichtete von den Erfahrungen in seiner Heimatstadt.

So sei die Critical Mass im Oktober letzten Jahres vor Abfahrt sogar von der Polizei eingekreist und über 45 Minuten an der Abfahrt gehindert worden. So etwas nennt sich Freiheitsberaubung - das wünscht sich niemand. Also, liebe Polizei Münster, bevor ihr derart verzweifelt reagiert, redet mit uns. Wir sind nicht kriminell oder illegal, wir machen nur eine Fahrradtour.

Die großen Münsteraner Tageszeitungen haben die Critical Mass auch beim zweiten Mal mit Missachtung gestraft, aber das wird schon noch. Dafür gab es viel Aufmerksamkeit von anderen Medien. Eine kleine "Presseschau":