Donnerstag, 13. September 2012

Ein halbes Jahr, ein halbes Urban Arrow

Übermorgen geht es in den Urlaub. Das ist gut. Sollten in der Provence auch Lastenräder herumfahren - beispielsweise zum Kräutertransport - werde ich fotografieren und es euch nach meiner Rückkehr wissen lassen.

An dieser Stelle muss ich leider noch mal klagen. Jammern auf hohem Niveau. Denn: mein Urban Arrow ist mal wieder kaputt. Eventuell kann 123rad das Ersatzteil schon bis morgen beschaffen - was wirklich beachtlich ist, wenn man bedenkt, dass ich das Rad um kurz vor 20 Uhr in den Laden gebracht habe - aber da unser Zug Samstag morgen um 07:03 geht, ist es im Moment ziemlich egal, wie schnell das Ersatzteil kommt.

Nicht egal ist folgende Liste:

  • Kabelbruch zwischen Nabendynamo und Rücklicht
  • defektes Ladegerät
  • gebrochene Zeltstange am Regenzelt
  • Kabelbruch zwischen Controller und Motor
  • gerissener Schaltzug
Das ist die Liste der Defekte meines Urban Arrow binnen des ersten halben Jahres.

Auf die Reparatur der Beleuchtung habe ich verzichtet bzw. mit meinem Lieblingsfahrradhändler einen Kompromiss gefunden. Der Schaltzug ist heute Nachmittag auf dem Rückweg von der KiTa gerissen.

Um die anderen Anliegen hat sich der Hersteller in vorbildlicher Art und Weise gekümmert und die Schäden behoben.

Dennoch: das ist ein bisschen viel für ein halbes Jahr. Aktuell bin ich daher ein wenig ernüchtert, schon nach dem Kabelbruch in der Elektronik hatte ich gedacht, das sei nun aber wirklich das letzte Mal und fortan möge bitte nichts mehr kaputt gehen. Klar, einen platten Reifen und ähnlichen Verschleiß hätte ich da ausgenommen, aber der Schaltzug einer fast 400 Euro teuren Nabenschaltung hat einfach nicht binnen eines halben Jahres zu reißen, schon gar nicht dann, wenn der Zug einer viel billigeren Shimano 08/15-Nabe jahrelang hält.

Das Rad ist beim Fahrradhändler, der Hersteller ist informiert, Reaktion steht noch aus. Dennoch schwindet meine Überzeugung.

Seit bestehen des Blogs habe ich über zwanzig netten Leuten aus ganz Deutschland schon in teilweise üppigen E-Mail-Dialogen Auskunft gegeben, das hat viel Spaß gemacht. Andere haben sogar angerufen oder sind gar zum gucken vorbeigekommen. Auch das waren immer nette Begegnungen.

Aber im Moment kann ich mich einfach nicht mehr hinstellen und aus voller Überzeugung sagen: seht her, das hier ist das beste Lastenrad. Davon muss ich mich erst mal wieder selbst überzeugen. Unter Umständen braucht es dafür nicht mehr, als ein paar Fahrten mit instandgesetzter Schaltung, aber das passiert dann alles nach dem Urlaub.

Kräuter der Provence, ich komme!