Ich würde den Bereich, den ich vorläufig mal "Katalog" genannt habe, gerne mit Fotos und Erfahrungsberichten füllen.
Bis jetzt finden sich ja schon einige Räder in der Liste, grob sortiert nach der Anzahl der Räder sowie nach persönlicher Bekanntheit: Bakfietsen, die mir schon mal live begegnet sind, stehen Gefährten gegenüber, die ich bislang (leider) nur online recherchieren konnte.
Welche Bakfiets ihr auch immer fahrt: mich interessieren eure Fotos und eure Erfahrungen! Wenn ihr wollt, gerne her damit, dann stelle ich sie in diesem Blog online. Per Mail an meinebakfiets@bakfietsblog.de zum Beispiel.
Was bleibt mir jetzt noch, außer ein schönes Wochenende zu wünschen. Das Wetter schreit förmlich nach Ausfahrten. Go go go!
Freitag, 23. März 2012
Dienstag, 13. März 2012
Knipperdolling
Nach einem glücklicherweise folgenlosen Unfall mit dem Cabby bei Glatteis im Februar wurde ein Nachteil deutlich sichtbar, den die Bakfietsen vom Typ Long John gegenüber den Dreirädern haben: sie können umfallen.
Zwar sitzt der Nachwuchs in der Kiste eines Transportrades deutlich sicherer als beispielsweise in einem Kindersitz auf dem Gepäckträger - allein schon durch die deutlich niedrigere Position, dennoch ist auch ein Sturz mit der Bakfiets keine schöne Sache.
Da ich aber ziemlich stur darauf bestehe, dass zwei Räder besser sind als drei, phantasierte ich in letzter Zeit über eine Mischung aus beidem: ein Dreirad für die Stabilität mit sehr schmaler Fahrspur und gelenkten Rädern für die Mobilität.
Fangen wir von hinten an und nehmen wir der Einfachheit halber eine normale Bakfiets vom Typ Long John.
Die Sitzposition empfinden wir dem klassischen Hollandrad nach, bequem und aufrecht.
Die Box gestalten wir breit genug für drei Kinder nebeneinander, und jetzt kommt der Clou: nach vorn bleibt die Box offen, davor laufen zwei gelenkte 20 Zoll Räder, die seitlich bündig mit der Box abschließen. Die Lenkung ist - um mal in den Stadtbusjargon zu wechseln - niederflurig verlegt, so dass man über sie hinweg zwischen den Rädern hindurch wie über eine Treppenstufe in die Box klettern kann.
Voilà: der Knipperdolling. Eine Bakfiets aus Münster.
Sind zufällig technische Zeichner und Ingenieure unter den Lesern, die Lust haben, diese fixe Idee etwas weiter voran zu treiben und zu visualisieren? Ich habe das mal selbst probiert, aber *hust* - das wollt ihr nicht sehen!
Zwar sitzt der Nachwuchs in der Kiste eines Transportrades deutlich sicherer als beispielsweise in einem Kindersitz auf dem Gepäckträger - allein schon durch die deutlich niedrigere Position, dennoch ist auch ein Sturz mit der Bakfiets keine schöne Sache.
Da ich aber ziemlich stur darauf bestehe, dass zwei Räder besser sind als drei, phantasierte ich in letzter Zeit über eine Mischung aus beidem: ein Dreirad für die Stabilität mit sehr schmaler Fahrspur und gelenkten Rädern für die Mobilität.
Fangen wir von hinten an und nehmen wir der Einfachheit halber eine normale Bakfiets vom Typ Long John.
Die Sitzposition empfinden wir dem klassischen Hollandrad nach, bequem und aufrecht.
Die Box gestalten wir breit genug für drei Kinder nebeneinander, und jetzt kommt der Clou: nach vorn bleibt die Box offen, davor laufen zwei gelenkte 20 Zoll Räder, die seitlich bündig mit der Box abschließen. Die Lenkung ist - um mal in den Stadtbusjargon zu wechseln - niederflurig verlegt, so dass man über sie hinweg zwischen den Rädern hindurch wie über eine Treppenstufe in die Box klettern kann.
Voilà: der Knipperdolling. Eine Bakfiets aus Münster.
Sind zufällig technische Zeichner und Ingenieure unter den Lesern, die Lust haben, diese fixe Idee etwas weiter voran zu treiben und zu visualisieren? Ich habe das mal selbst probiert, aber *hust* - das wollt ihr nicht sehen!
Montag, 5. März 2012
Überlegungen
Am vergangenen Freitag konnte ich den Urban Arrow Probe fahren. Ermöglicht hat’s das Internet, die alte Sau. Denn: Patrick war bei der Suche nach “Urban Arrow” auf meinen Blog gestoßen und hatte sich über die Kommentare mit mir in Verbindung gesetzt. Er hat es – im Gegensatz zu mir – gewagt, die Katze im Sack zu kaufen und das Rad einfach bestellt.
Am Sonntag zuvor hatte er es geliefert bekommen, und nur fünf Tage später schon durfte ich einen Blick darauf werfen. Und plage mich seither mit dem Gedanken, ob ich auch eins haben will, oder nicht.
Das ist nicht ganz richtig. Ich plage mich mit dem Gedanken, ob ich ein Urban Arrow kaufen soll. Haben will ich ihn sowieso.
Bislang fahren wir Gazelle Cabby. Daher bin ich zumindest generell mit dem Bakfiets vom Typ Long John vertraut. Aber da hört die Möglichkeit, Vergleiche zu ziehen, auch schon auf.
Sehr wichtig ist mir der Fahrkomfort. Ich möchte nicht wie der Affe auf dem Schleifstein im Sattel hängen, wie ich mir das zum Beispiel beim Bullit Lastenrad vorstellen würde. Ich möchte wie auf einem guten Hollandrad bequem und aufrecht sitzen und elegant durch die Landschaft rollen.
Das ist mit dem Urban Arrow auf jeden Fall gewährleistet. Sattelstütze und Lenkstange stehen geneigt, ich kann bequem platz nehmen und fahren.
Das Urban Arrow hat vorn und hinten Balloon Tyres von Schwalbe. Erst vor ein paar Tagen habe ich gelernt, dass es dabei nicht nur um die Optik geht, sondern auch um den Fahrkomfort – diese Reifen haben einen deutlich niedrigeren Druck als normale Fahrradreifen und federn so Stöße ab – effizienter tut dies nur eine mechanische Vollfederung des Rades, was bei der Rahmenform des Urban Arrow aber kaum in Frage kommt.
Insgesamt ist das Rad hochwertig verarbeitet. Das muss es auch sein, denn ein Alu-Rahmen stellt höhere Ansprüche an den Schweißer als eine Stahlrohrkonstruktion. Sämtliche Züge führen in die Lenksäule und laufen von dort im Rahmen weiter, ein sehr edles Detail, zumal die Schaltung an diesem Rad zwei Drähte hat, dazu gleich mehr.
Aufgrund des verwendeten Aluminiums ist der Rahmen des Urban Arrow sehr steif, dadurch hatte ich im direkten Vergleich zum Cabby – trotz der Balloon Tyres – das Gefühl, es läge härter auf der Straße. Allerdings bin ich bei meiner kurzen Testrunde auch fast durchgängig jenseits der 20 Stundenkilometer gefahren, eine Geschwindigkeit, die man auf dem Cabby allemal mit Rückenwind oder bergab erreicht, ohne sich total abzustrampeln.
Geschaltet wird über die NuVinci 360 Nabe, eine vollkommen stufenlose Schaltung. Es stimmt zwar, dass diese Nabe die einzige Schaltung überhaupt ist, die wirklich und wahrhaftig bedenkenlos unter Last geschaltet werden darf, allerdings ist das Schalten, oder sagen wir besser Einstellen, da es ja keine festen Gang-Abstufungen gibt, ohne Last deutlich leichter, als beim Treten. Davon abgesehen fühlt sich das Getriebe beim Fahren ganz normal an. Die Berichte, beim Anfahren würde die Kraftübertragung zunächst ein bisschen “schwimmen”, kann ich nicht bestätigen.
Die Box des Urban Arrow ist im Vergleich zum Cabby höher und schmaler. Vermutlich ist sie auch etwas länger, da ich ein Foto des Urban Arrow neben einem Bakfiets.nl CargoBike long kenne, aber dazu habe ich keine exakten Daten. Mein größter Kritikpunkt ist im Moment die Unterbringung eines Maxi Cosi in der Box, die gefederte Aufhängung im Cabby gefällt mir sehr gut, ich weiß allerdings noch nicht exakt, wie die Babyschale im Urban Arrow untergebracht wird. Der Händler aus Bussum hat eine ganz interessante Variante Marke Eigenbau im Angebot, allerdings würde ich die auch noch selbst hinbekommen, notfalls mit Hilfe von 123rad.
Der Motor sitzt beim Urban Arrow im Kettenkasten und wirkt auf die Pedale. Durch einen Drehmomentsensor gibt der Motor nahezu im gleichen Augenblick Unterstützung, in dem man in die Pedale tritt, anders als bei herkömmlicher Pedelec-Sensorik, die erst ein oder zwei Pedalumdrehungen verzögert reagiert.
Das ist das absolute Plus des Urban Arrow und macht es zu einer Rakete. Schon das Anfahren aus dem Stand geschieht in der niedrigsten Unterstützungsstufe überraschend schnell, hier ist der Punkt erreicht, wo jeder Vergleich mit anderen Rädern ins leere läuft.
Noch ein kleiner Vorteil: herkömmliche Pedelecs brauchen zur Sicherheit einen zusätzlichen Sensor an den Bremsen, damit der Motor nicht noch weiter zieht, wenn man eigentlich anhalten will. Beim Urban Arrow ist das nicht nötig, da der Motor immer genau Bescheid weiß, ob er ziehen muss oder nicht.
Bei meiner kleinen Testrunde begleitete mich Patrick auf einem normalen Pedelec, und auf einem Teilstück fuhr ich auf dem Radweg, er auf der Straße. Ein Auto hupte ihn beiseite, was er allerdings nicht wirklich einsehen wollte: wir befanden uns in einer 30-Zone und sein Tacho zeigte 33. Ich fuhr ziemlich unangestrengt mit. Auf Stufe 1 von 3.
Es könnte also sein, dass Urban Arrow fahren Stress bedeutet. Denn auf dem Weg die Hammer Straße stadteinwärts muss ich schon jetzt so manchen Radfahrer beiseite klingeln. Ich gehöre zu den Menschen, die das Rad benutzen, um schnell von A nach B zu kommen, nicht zu denen, die innerstädtisch radwandern. Zudem rechnet kaum jemand mit einem Lastenrad mit 30 Sachen auf dem Radweg.
Fassen wir kurz zusammen, was sich nicht zusammen fassen lässt. Ich finde das Urban Arrow nach wie vor unheimlich geil. Ich will es haben, wie ich damals ein iPhone haben wollte (und dann auch noch der Rahmen in weiß…). Doch im Moment schlage ich noch nicht zu, da mich verschiedene Punkte, hauptsächlich die ungeklärte Frage rund um den Maxi Cosi, noch davon abhalten. Allerdings hält mich das nicht davon ab, intensiv zu versuchen, diese Wissenslücken und Probleme auszuräumen, und dann, und dann … sieht’s eventuell schlecht aus für mein Sparkonto.
Vielleicht sollte ich die nächste Stunde nutzen, um einen Formbrief für eventuelle Sponsoren zu gestalten. Ihr erinnert euch, ich hatte den Plan, auf den Seitenflächen der Box Werbung zu platzieren? Die Stadtwerke haben mir ja abgesagt, was schade ist, da ich ein “Ich fahre mit Ökostrom” auf der Bakfiets am passendsten gefunden hätte, aber auch jede andere Marke oder Firma mit der gewissen Relation, also zum Beispiel einem Bio-Supermarkt oder ähnliches, wäre mir recht.
In der Folge habe ich dann eventuell im Sommer auch ein Gazelle Cabby zu verkaufen, top in Schuss und ab übermorgen auch offiziell generalüberholt.
Weitere Verkäufe im Rahmen eines Finanzierungsplans sind nicht auszuschließen. Jemand Interesse an einer AR.Drone?
(PS: die “Fakten”, die ich zur Verarbeitung und dergleichen anführe, leite ich aus allem, was ich weiß, und meiner eigenen Logik ab. Ich bin allerdings kein Ingenieur. Sollte ich grobe Fehler oder Unwahrheiten eingebaut haben, gerne in meinem eigenen Interesse mit mir schimpfen. Dazu sind die Kommentare da.)
Am Sonntag zuvor hatte er es geliefert bekommen, und nur fünf Tage später schon durfte ich einen Blick darauf werfen. Und plage mich seither mit dem Gedanken, ob ich auch eins haben will, oder nicht.
Das ist nicht ganz richtig. Ich plage mich mit dem Gedanken, ob ich ein Urban Arrow kaufen soll. Haben will ich ihn sowieso.
Urban Arrow |
Sehr wichtig ist mir der Fahrkomfort. Ich möchte nicht wie der Affe auf dem Schleifstein im Sattel hängen, wie ich mir das zum Beispiel beim Bullit Lastenrad vorstellen würde. Ich möchte wie auf einem guten Hollandrad bequem und aufrecht sitzen und elegant durch die Landschaft rollen.
Das ist mit dem Urban Arrow auf jeden Fall gewährleistet. Sattelstütze und Lenkstange stehen geneigt, ich kann bequem platz nehmen und fahren.
Das Urban Arrow hat vorn und hinten Balloon Tyres von Schwalbe. Erst vor ein paar Tagen habe ich gelernt, dass es dabei nicht nur um die Optik geht, sondern auch um den Fahrkomfort – diese Reifen haben einen deutlich niedrigeren Druck als normale Fahrradreifen und federn so Stöße ab – effizienter tut dies nur eine mechanische Vollfederung des Rades, was bei der Rahmenform des Urban Arrow aber kaum in Frage kommt.
Insgesamt ist das Rad hochwertig verarbeitet. Das muss es auch sein, denn ein Alu-Rahmen stellt höhere Ansprüche an den Schweißer als eine Stahlrohrkonstruktion. Sämtliche Züge führen in die Lenksäule und laufen von dort im Rahmen weiter, ein sehr edles Detail, zumal die Schaltung an diesem Rad zwei Drähte hat, dazu gleich mehr.
Aufgrund des verwendeten Aluminiums ist der Rahmen des Urban Arrow sehr steif, dadurch hatte ich im direkten Vergleich zum Cabby – trotz der Balloon Tyres – das Gefühl, es läge härter auf der Straße. Allerdings bin ich bei meiner kurzen Testrunde auch fast durchgängig jenseits der 20 Stundenkilometer gefahren, eine Geschwindigkeit, die man auf dem Cabby allemal mit Rückenwind oder bergab erreicht, ohne sich total abzustrampeln.
Geschaltet wird über die NuVinci 360 Nabe, eine vollkommen stufenlose Schaltung. Es stimmt zwar, dass diese Nabe die einzige Schaltung überhaupt ist, die wirklich und wahrhaftig bedenkenlos unter Last geschaltet werden darf, allerdings ist das Schalten, oder sagen wir besser Einstellen, da es ja keine festen Gang-Abstufungen gibt, ohne Last deutlich leichter, als beim Treten. Davon abgesehen fühlt sich das Getriebe beim Fahren ganz normal an. Die Berichte, beim Anfahren würde die Kraftübertragung zunächst ein bisschen “schwimmen”, kann ich nicht bestätigen.
Die Box des Urban Arrow ist im Vergleich zum Cabby höher und schmaler. Vermutlich ist sie auch etwas länger, da ich ein Foto des Urban Arrow neben einem Bakfiets.nl CargoBike long kenne, aber dazu habe ich keine exakten Daten. Mein größter Kritikpunkt ist im Moment die Unterbringung eines Maxi Cosi in der Box, die gefederte Aufhängung im Cabby gefällt mir sehr gut, ich weiß allerdings noch nicht exakt, wie die Babyschale im Urban Arrow untergebracht wird. Der Händler aus Bussum hat eine ganz interessante Variante Marke Eigenbau im Angebot, allerdings würde ich die auch noch selbst hinbekommen, notfalls mit Hilfe von 123rad.
Der Motor sitzt beim Urban Arrow im Kettenkasten und wirkt auf die Pedale. Durch einen Drehmomentsensor gibt der Motor nahezu im gleichen Augenblick Unterstützung, in dem man in die Pedale tritt, anders als bei herkömmlicher Pedelec-Sensorik, die erst ein oder zwei Pedalumdrehungen verzögert reagiert.
Das ist das absolute Plus des Urban Arrow und macht es zu einer Rakete. Schon das Anfahren aus dem Stand geschieht in der niedrigsten Unterstützungsstufe überraschend schnell, hier ist der Punkt erreicht, wo jeder Vergleich mit anderen Rädern ins leere läuft.
Noch ein kleiner Vorteil: herkömmliche Pedelecs brauchen zur Sicherheit einen zusätzlichen Sensor an den Bremsen, damit der Motor nicht noch weiter zieht, wenn man eigentlich anhalten will. Beim Urban Arrow ist das nicht nötig, da der Motor immer genau Bescheid weiß, ob er ziehen muss oder nicht.
Bei meiner kleinen Testrunde begleitete mich Patrick auf einem normalen Pedelec, und auf einem Teilstück fuhr ich auf dem Radweg, er auf der Straße. Ein Auto hupte ihn beiseite, was er allerdings nicht wirklich einsehen wollte: wir befanden uns in einer 30-Zone und sein Tacho zeigte 33. Ich fuhr ziemlich unangestrengt mit. Auf Stufe 1 von 3.
Es könnte also sein, dass Urban Arrow fahren Stress bedeutet. Denn auf dem Weg die Hammer Straße stadteinwärts muss ich schon jetzt so manchen Radfahrer beiseite klingeln. Ich gehöre zu den Menschen, die das Rad benutzen, um schnell von A nach B zu kommen, nicht zu denen, die innerstädtisch radwandern. Zudem rechnet kaum jemand mit einem Lastenrad mit 30 Sachen auf dem Radweg.
Fassen wir kurz zusammen, was sich nicht zusammen fassen lässt. Ich finde das Urban Arrow nach wie vor unheimlich geil. Ich will es haben, wie ich damals ein iPhone haben wollte (und dann auch noch der Rahmen in weiß…). Doch im Moment schlage ich noch nicht zu, da mich verschiedene Punkte, hauptsächlich die ungeklärte Frage rund um den Maxi Cosi, noch davon abhalten. Allerdings hält mich das nicht davon ab, intensiv zu versuchen, diese Wissenslücken und Probleme auszuräumen, und dann, und dann … sieht’s eventuell schlecht aus für mein Sparkonto.
Vielleicht sollte ich die nächste Stunde nutzen, um einen Formbrief für eventuelle Sponsoren zu gestalten. Ihr erinnert euch, ich hatte den Plan, auf den Seitenflächen der Box Werbung zu platzieren? Die Stadtwerke haben mir ja abgesagt, was schade ist, da ich ein “Ich fahre mit Ökostrom” auf der Bakfiets am passendsten gefunden hätte, aber auch jede andere Marke oder Firma mit der gewissen Relation, also zum Beispiel einem Bio-Supermarkt oder ähnliches, wäre mir recht.
In der Folge habe ich dann eventuell im Sommer auch ein Gazelle Cabby zu verkaufen, top in Schuss und ab übermorgen auch offiziell generalüberholt.
Weitere Verkäufe im Rahmen eines Finanzierungsplans sind nicht auszuschließen. Jemand Interesse an einer AR.Drone?
(PS: die “Fakten”, die ich zur Verarbeitung und dergleichen anführe, leite ich aus allem, was ich weiß, und meiner eigenen Logik ab. Ich bin allerdings kein Ingenieur. Sollte ich grobe Fehler oder Unwahrheiten eingebaut haben, gerne in meinem eigenen Interesse mit mir schimpfen. Dazu sind die Kommentare da.)
Gazelle Cabby - Dreijahrestest
Vorhin bin ich im Netz über einen Test des Gazelle Cabby gestolpert. Ich habe ihn nur überflogen, aber was mir schnell auffiel war: wenn jemand was zum Gazelle Cabby sagen kann, dann wohl ich. Schließlich fahre ich das Lastenrad seit über drei Jahren.
Das Gazelle Cabby ist ein Lastenrad vom Typ Long John, das heißt, es hat zwei Räder wie ein normales Fahrrad, nur ist das Vorderrad kleiner und nach vorn versetzt, zwischen Lenksäule und Vorderrad befindet sich eine tiefliegende Ladefläche, die je nach Nutzungsart verschieden gestaltet sein kann, in unserem Fall mit einer Box mit Sitzbank für den Kindertransport.
Ich habe mal ein Gerücht gehört, nachdem der niederländische Kronprinz Willem-Alexander seine Kinder in einer Bakfiets spazieren fuhr und damit deren Siegeszug – also den der Bakfiets, nicht seiner Kinder – in den Niederlanden einläutete. Das kann ich nicht überprüfen, verbreite es aber selbst gern weiter. Zumal es im Web tatsächlich Fotos des Prinzen auf einer Bakfiets gibt.
Das Cabby fährt sich hervorragend. Trotz des hohen Leergewichts von rund 38 Kilo macht es mir deutlich mehr Spaß, damit zu fahren, als mit meinem Kettler City-Bike. Das Cabby bietet den gewohnten Hollandrad-Komfort und die 7-Gang-Nabenschaltung ist sicher auch nicht fehl am Platz.
An die nach vorn versetzte Lenkung hat man sich schnell gewöhnt. Sogar noch schneller, als ihr jetzt denkt. Über die Jahre haben mehrfach Passanten im Park oder sonstwo unterwegs gefragt, ob sie mal aufsteigen dürften, meist ungläubig, dass man mit dem Cabby überhaupt fahren könne, aber keiner von ihnen ist umgefallen.
Die Lenkbewegung wird durch eine Stange unterhalb der Transportkiste vom Lenker auf das Vorderrad übertragen. Die Stange schwingt dabei frei auf zwei Kugelkopfgelenken, was zu einem kleinen Problem führt: bei starken Lenkbewegungen schlenkert die Stange so stark, dass sie an den Rahmen stößt. An dieser Kontaktstelle kommt es schnell zu Lackschäden und in der Folge zu Rost. Allerdings ein oberflächliches Problem. Ich habe es gelöst, indem ich die entsprechende Stelle an der Lenkstange dick mit Gaffa-Tape umwickelt habe, um die Stöße abzufedern.
Bei der Transportkiste erntet das Cabby von mir ein dickes Plus, da diese mit ein paar netten Gimmicks aufwartet. Sie kann mit ein paar Handgriffen zusammengeklappt werden – so könnte man das Cabby auch durch eine enge Gartenpforte zum Parken schieben. Freilich sollten die Fahrgäste vorher ausgestiegen sein.
Darüber hinaus kann man die Kiste auch ganz abnehmen, dazu löst man einfach einen Schnellspanner an der Lenksäule und zieht die Box zu sich heran, so dass die Verbindung vom Rahmen, wo sie mit zwei Bolzen einrastet, gelöst wird. Zum Diebstahlschutz ist der Schnellspanner mit einem niedlichen Vorhängeschloss gesichert, welches von der Größe her eher an ein Poesie-Album passt und das bei mir ziemlich schnell verrostet war. Ich rechne allerdings auch nicht damit, dass jemand auch die Idee kommt, die Kiste zu klauen. Wer das Rad nicht kennt weiß eh nicht, dass die Box abnehmbar ist.
Die Kiste besteht aus einem Stahlrohrrahmen, der mit LKW-Plane bespannt ist. Das vermeidet ein paar unnötige Kilos gegenüber der Konkurrenz mit MDF-Platten und ist sicher schöner, als eine Plastikbox.
Für die Fahrt bei schlechtem Wetter gibt es ein optionales Regenzelt, das über zwei Zeltstangen, die an den Seiten der Box eingesteckt werden, gespannt ist. An den Zeltstangen sorgen im Auslieferungszustand kleine Stifte dafür, dass diese nicht tiefer als nötig in die Verankerung rutschen. Diese Stifte waren schon nach kurzer Zeit durchgescheuert, nach den Reaktionen auf einen Blogeintrag zu diesem Thema muss ich annehmen, dass das bei sämtlichen Cabbies der Fall ist und damit ein Konstruktionsfehler. Ich weiß nicht, ob bei den neueren Modellen das Problem gelöst ist, ich habe mir Abhilfe geschaffen, indem ich Schlauchschellen um die Stangen gesetzt habe und so das durchrutschen verhindere.
Das Dach selbst kommt in zwei Varianten, wobei eins von beiden eine Auswuchtung hat, damit ein in hoher Position montierter Maxi Cosi darunter Platz findet. Die Verarbeitung ist gut und das Dach hält dicht. Nach drei Jahren, in denen das Dach zwischen Herbst und Frühling im Dauereinsatz und das Rad durchweg draußen war, ist es immer noch gut in Schuss.
Der Frost hat dem Dach zuletzt allerdings arg zugesetzt, die durchsichtige Folie wird bei niedrigen Temperaturen schnell hart und ist tatsächlich an einer Stelle brüchig geworden. Ich würde allerdings sagen, dass diese Abnutzung nach drei Jahren draußen stehen bei Wind und Wetter hinnehmbar ist.
Auf der Bank ist Platz für zwei Kinder, zum Anschnallen gibt es drei Paar Y-Gurte. Man kriegt zwar auch drei (zierliche) Kinder nebeneinander auf die Bank gequetscht, aber der dritte Gurt ist in Wirklichkeit dazu da, dass ein Kind alleine mittig angeschnallt werden kann. Meine Freundin legt Wert darauf, weil sie dann leichter fahren kann, ich selbst habe noch keinen Nachteil durch einseitige Beladung bemerken können. Vermutlich begünstigt das aber auch mein stabilisierendes Eigengewicht. *Ähem*
Im Rahmen der Box sind zwei Positionen vorgesehen, an denen eine optional erhältliche Maxi Cosi Halterung montiert werden kann. Die Montage ist etwas knifflig, aber sobald vollzogen außerordentlich praktisch. Bei der tiefen Montage hängt die Babyschale knapp über dem Boden der Transportbox, bei der hohen Montage etwas weiter zum Vorderrad und höher. Wir haben diese Position gewählt, weil so zusätzlich noch Einkäufe unter den Maxi Cosi passen. Die Babyschale selbst wird mit der gleichen Verbindung aufgesteckt, mit der sie auch auf den dazugehörigen Kinderwagen befestigt wird. Beim ersten mal ist auch das ein wenig umständlich, aber mit der Zeit wird der Mechanismus leichtgängiger und die Schale kann im Handumdrehen aufgesteckt werden. Ganz großes Plus hier: die Aufhängung ist beidseitig gefedert.
Über die Gangschaltung des Cabby braucht man nicht viele Worte zu verlieren, da ja heute sowieso fast ausschließlich Shimano Schaltungen verbaut werden, hat man das Gefühl. Sieben Gänge machen definitiv Sinn. Durchdacht ist auch, dass es keine Rücktrittbremse gibt. Das erlaubt es uns nämlich, das parkende Cabby durch Zurechtdrehen der Pedale und beherztes vorwärtstreten von seinem wuchtigen Ständer zu befreien. Gerade bei voller Beladung ist diese Hilfe gern gesehen. Um das beladene Rad auf den Ständer zu ziehen bedarf es dann allerdings ein wenig Kraft. Sobald es steht, steht es stabil.
Statt der Rücktrittbremse gibt es vorn und hinten Rollerbrakes. Die sind zwar unabhängig von jeglicher Witterung und nahezu wartungsfrei, sorgen allerdings auch für einen langen Bremsweg. Ich musste einmal direkt hinter einem Long Harry von Pedalpower bremsen, das mit Scheibenbremsen ausgestattet ist, da wurde der Unterschied extrem deutlich. Voll beladen gehen besser auch mal die Füße auf den Boden, um schnell in den Stand zu kommen. Das könnte und müsste besser sein.
Die Bereifung ab Werk war etwas seltsam mit besonders niedrigem Rollwiderstand. Theoretisch könnte das auf Kosten des Grip gehen, mir ist diesbezüglich aber noch nichts passiert. Nach etwa zwei Jahren waren die Wände des hinteren Mantels durch und der Mantel wurde komplett erneuert. Bei Glättegefahr ist das Cabby, wie jedes andere Zweirad, unter Umständen nicht mehr das richtige Gefährt.
Bei einem angeschnallten Sturz kommt das Kind in der Transportkiste zwar mit dem Schrecken davon, wünschenswert ist das aber natürlich nicht. Gazelle-typisch betreibt der Nabendynamo am Vorderrad nur das Vorderlicht, das Rücklicht läuft mit Batterie. Eigentlich bekäme sowas in Deutschland keine Straßenzulassung, aber es scheint den entsprechenden Behörden dann doch nicht so wichtig zu sein. Im Herbst war das Rücklicht mal durch eingetretenes Wasser kurzgeschlossen und über mehrere Tage ununterbrochen an. Das hat immerhin die vernünftige Laufzeit der Batterie bestätigt.
In den drei Jahren ist das Cabby unser täglicher Begleiter geworden und hat das Auto im Stadtverkehr mühelos ersetzt. Zeitweise sind wir sogar mit Croozer-Anhänger am Cabby gefahren, um die mögliche Zuladung ins unendliche zu steigern. Weihnachtsbäume, Balkonbegrünung inklusive der Blumenerde für acht Kästen, ganze Flohmarktstände, Picknicktisch und vier Klappstühle, nichts, was wir noch nicht transportiert hätten. Die Kinder finden die Fahrt in der – im sommer idealerweise offenen – Transportkiste großartig.
Immer wieder gerne veranstaltet wurden Rundfahrten im Park für die Freunde unseres Sohnes. Im Gegegsatz zum Anhänger reißt die Kommunikation mit den Kindern auch während der Fahrt nicht ab. Wenn der Nachwuchs allerdings anfängt, alles, was an Gepäck neben ihm in der Kiste lagert, während der Fahrt zum fahrenden Elternteil nach oben durchzureichen, empfiehlt sich noch ein Fahrradkorb, damit man die ganzen Geschenke hinter sich verstauen kann .
Soweit zum Cabby. Habe ich alle wichtigen Aspekte beleuchtet? Wenn nicht, stellt gern eure Fragen in den Kommentaren.
Das Gazelle Cabby ist ein Lastenrad vom Typ Long John, das heißt, es hat zwei Räder wie ein normales Fahrrad, nur ist das Vorderrad kleiner und nach vorn versetzt, zwischen Lenksäule und Vorderrad befindet sich eine tiefliegende Ladefläche, die je nach Nutzungsart verschieden gestaltet sein kann, in unserem Fall mit einer Box mit Sitzbank für den Kindertransport.
Ich habe mal ein Gerücht gehört, nachdem der niederländische Kronprinz Willem-Alexander seine Kinder in einer Bakfiets spazieren fuhr und damit deren Siegeszug – also den der Bakfiets, nicht seiner Kinder – in den Niederlanden einläutete. Das kann ich nicht überprüfen, verbreite es aber selbst gern weiter. Zumal es im Web tatsächlich Fotos des Prinzen auf einer Bakfiets gibt.
Das Cabby fährt sich hervorragend. Trotz des hohen Leergewichts von rund 38 Kilo macht es mir deutlich mehr Spaß, damit zu fahren, als mit meinem Kettler City-Bike. Das Cabby bietet den gewohnten Hollandrad-Komfort und die 7-Gang-Nabenschaltung ist sicher auch nicht fehl am Platz.
An die nach vorn versetzte Lenkung hat man sich schnell gewöhnt. Sogar noch schneller, als ihr jetzt denkt. Über die Jahre haben mehrfach Passanten im Park oder sonstwo unterwegs gefragt, ob sie mal aufsteigen dürften, meist ungläubig, dass man mit dem Cabby überhaupt fahren könne, aber keiner von ihnen ist umgefallen.
Die Lenkbewegung wird durch eine Stange unterhalb der Transportkiste vom Lenker auf das Vorderrad übertragen. Die Stange schwingt dabei frei auf zwei Kugelkopfgelenken, was zu einem kleinen Problem führt: bei starken Lenkbewegungen schlenkert die Stange so stark, dass sie an den Rahmen stößt. An dieser Kontaktstelle kommt es schnell zu Lackschäden und in der Folge zu Rost. Allerdings ein oberflächliches Problem. Ich habe es gelöst, indem ich die entsprechende Stelle an der Lenkstange dick mit Gaffa-Tape umwickelt habe, um die Stöße abzufedern.
Bei der Transportkiste erntet das Cabby von mir ein dickes Plus, da diese mit ein paar netten Gimmicks aufwartet. Sie kann mit ein paar Handgriffen zusammengeklappt werden – so könnte man das Cabby auch durch eine enge Gartenpforte zum Parken schieben. Freilich sollten die Fahrgäste vorher ausgestiegen sein.
Darüber hinaus kann man die Kiste auch ganz abnehmen, dazu löst man einfach einen Schnellspanner an der Lenksäule und zieht die Box zu sich heran, so dass die Verbindung vom Rahmen, wo sie mit zwei Bolzen einrastet, gelöst wird. Zum Diebstahlschutz ist der Schnellspanner mit einem niedlichen Vorhängeschloss gesichert, welches von der Größe her eher an ein Poesie-Album passt und das bei mir ziemlich schnell verrostet war. Ich rechne allerdings auch nicht damit, dass jemand auch die Idee kommt, die Kiste zu klauen. Wer das Rad nicht kennt weiß eh nicht, dass die Box abnehmbar ist.
Die Kiste besteht aus einem Stahlrohrrahmen, der mit LKW-Plane bespannt ist. Das vermeidet ein paar unnötige Kilos gegenüber der Konkurrenz mit MDF-Platten und ist sicher schöner, als eine Plastikbox.
Für die Fahrt bei schlechtem Wetter gibt es ein optionales Regenzelt, das über zwei Zeltstangen, die an den Seiten der Box eingesteckt werden, gespannt ist. An den Zeltstangen sorgen im Auslieferungszustand kleine Stifte dafür, dass diese nicht tiefer als nötig in die Verankerung rutschen. Diese Stifte waren schon nach kurzer Zeit durchgescheuert, nach den Reaktionen auf einen Blogeintrag zu diesem Thema muss ich annehmen, dass das bei sämtlichen Cabbies der Fall ist und damit ein Konstruktionsfehler. Ich weiß nicht, ob bei den neueren Modellen das Problem gelöst ist, ich habe mir Abhilfe geschaffen, indem ich Schlauchschellen um die Stangen gesetzt habe und so das durchrutschen verhindere.
Das Dach selbst kommt in zwei Varianten, wobei eins von beiden eine Auswuchtung hat, damit ein in hoher Position montierter Maxi Cosi darunter Platz findet. Die Verarbeitung ist gut und das Dach hält dicht. Nach drei Jahren, in denen das Dach zwischen Herbst und Frühling im Dauereinsatz und das Rad durchweg draußen war, ist es immer noch gut in Schuss.
Der Frost hat dem Dach zuletzt allerdings arg zugesetzt, die durchsichtige Folie wird bei niedrigen Temperaturen schnell hart und ist tatsächlich an einer Stelle brüchig geworden. Ich würde allerdings sagen, dass diese Abnutzung nach drei Jahren draußen stehen bei Wind und Wetter hinnehmbar ist.
Auf der Bank ist Platz für zwei Kinder, zum Anschnallen gibt es drei Paar Y-Gurte. Man kriegt zwar auch drei (zierliche) Kinder nebeneinander auf die Bank gequetscht, aber der dritte Gurt ist in Wirklichkeit dazu da, dass ein Kind alleine mittig angeschnallt werden kann. Meine Freundin legt Wert darauf, weil sie dann leichter fahren kann, ich selbst habe noch keinen Nachteil durch einseitige Beladung bemerken können. Vermutlich begünstigt das aber auch mein stabilisierendes Eigengewicht. *Ähem*
Im Rahmen der Box sind zwei Positionen vorgesehen, an denen eine optional erhältliche Maxi Cosi Halterung montiert werden kann. Die Montage ist etwas knifflig, aber sobald vollzogen außerordentlich praktisch. Bei der tiefen Montage hängt die Babyschale knapp über dem Boden der Transportbox, bei der hohen Montage etwas weiter zum Vorderrad und höher. Wir haben diese Position gewählt, weil so zusätzlich noch Einkäufe unter den Maxi Cosi passen. Die Babyschale selbst wird mit der gleichen Verbindung aufgesteckt, mit der sie auch auf den dazugehörigen Kinderwagen befestigt wird. Beim ersten mal ist auch das ein wenig umständlich, aber mit der Zeit wird der Mechanismus leichtgängiger und die Schale kann im Handumdrehen aufgesteckt werden. Ganz großes Plus hier: die Aufhängung ist beidseitig gefedert.
Über die Gangschaltung des Cabby braucht man nicht viele Worte zu verlieren, da ja heute sowieso fast ausschließlich Shimano Schaltungen verbaut werden, hat man das Gefühl. Sieben Gänge machen definitiv Sinn. Durchdacht ist auch, dass es keine Rücktrittbremse gibt. Das erlaubt es uns nämlich, das parkende Cabby durch Zurechtdrehen der Pedale und beherztes vorwärtstreten von seinem wuchtigen Ständer zu befreien. Gerade bei voller Beladung ist diese Hilfe gern gesehen. Um das beladene Rad auf den Ständer zu ziehen bedarf es dann allerdings ein wenig Kraft. Sobald es steht, steht es stabil.
Statt der Rücktrittbremse gibt es vorn und hinten Rollerbrakes. Die sind zwar unabhängig von jeglicher Witterung und nahezu wartungsfrei, sorgen allerdings auch für einen langen Bremsweg. Ich musste einmal direkt hinter einem Long Harry von Pedalpower bremsen, das mit Scheibenbremsen ausgestattet ist, da wurde der Unterschied extrem deutlich. Voll beladen gehen besser auch mal die Füße auf den Boden, um schnell in den Stand zu kommen. Das könnte und müsste besser sein.
Die Bereifung ab Werk war etwas seltsam mit besonders niedrigem Rollwiderstand. Theoretisch könnte das auf Kosten des Grip gehen, mir ist diesbezüglich aber noch nichts passiert. Nach etwa zwei Jahren waren die Wände des hinteren Mantels durch und der Mantel wurde komplett erneuert. Bei Glättegefahr ist das Cabby, wie jedes andere Zweirad, unter Umständen nicht mehr das richtige Gefährt.
Bei einem angeschnallten Sturz kommt das Kind in der Transportkiste zwar mit dem Schrecken davon, wünschenswert ist das aber natürlich nicht. Gazelle-typisch betreibt der Nabendynamo am Vorderrad nur das Vorderlicht, das Rücklicht läuft mit Batterie. Eigentlich bekäme sowas in Deutschland keine Straßenzulassung, aber es scheint den entsprechenden Behörden dann doch nicht so wichtig zu sein. Im Herbst war das Rücklicht mal durch eingetretenes Wasser kurzgeschlossen und über mehrere Tage ununterbrochen an. Das hat immerhin die vernünftige Laufzeit der Batterie bestätigt.
In den drei Jahren ist das Cabby unser täglicher Begleiter geworden und hat das Auto im Stadtverkehr mühelos ersetzt. Zeitweise sind wir sogar mit Croozer-Anhänger am Cabby gefahren, um die mögliche Zuladung ins unendliche zu steigern. Weihnachtsbäume, Balkonbegrünung inklusive der Blumenerde für acht Kästen, ganze Flohmarktstände, Picknicktisch und vier Klappstühle, nichts, was wir noch nicht transportiert hätten. Die Kinder finden die Fahrt in der – im sommer idealerweise offenen – Transportkiste großartig.
Immer wieder gerne veranstaltet wurden Rundfahrten im Park für die Freunde unseres Sohnes. Im Gegegsatz zum Anhänger reißt die Kommunikation mit den Kindern auch während der Fahrt nicht ab. Wenn der Nachwuchs allerdings anfängt, alles, was an Gepäck neben ihm in der Kiste lagert, während der Fahrt zum fahrenden Elternteil nach oben durchzureichen, empfiehlt sich noch ein Fahrradkorb, damit man die ganzen Geschenke hinter sich verstauen kann .
Soweit zum Cabby. Habe ich alle wichtigen Aspekte beleuchtet? Wenn nicht, stellt gern eure Fragen in den Kommentaren.
Euch hat dieser Artikel gefallen, vielleicht sogar weiter geholfen? Dann würde ich mich sehr über eine kleine Spende für's Bakfietsblog freuen, die es mir ermöglichen soll, auch in Zukunft Fahrräder auszuprobieren, zu Messen zu fahren, und und und ...
Freitag, 2. März 2012
Der Pfeil - persönlich
Urban Arrow |
Dafür ein dickes Dankeschön an Patrick, den Besitzer, der mir sein nahezu jungfräuliches Bakfiets anvertraut hat.
Ich muss mir noch eine ganze Menge Gedanken machen, bevor ich was vernünftiges zu dieser Begegnung zu Blog (zu Papier wäre ja falsch) bringen kann. Mehr also schon bald, hier.
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