Mittwoch, 8. März 2017

Von den Freuden, Lastenrad-Blogger zu sein

So, jetzt aber! Es ist still geworden im Bakfietsblog, der letzte Beitrag ist von Mitte Dezember und den hat auch noch meine Frau geschrieben - das allerdings meisterhaft. Was ist da los? Ich könnte viele Erklärungsversuche liefern. Zum Beispiel, dass wir bald noch ein Baby bekommen und das sehr spannend ist. Oder, dass ich zu viel "No Man's Sky" spiele (ich betreibe eine lukrative Eiweißperlen-Zucht), anstatt zu bloggen. Oder, dass der Austausch mit der Community in den letzten Wochen und Monaten eben auch auf Facebook, Instagram und Twitter, insbesondere auf Twitter, sehr gut läuft, und daher das Bedürfnis nach einem ausufernden Post gering erscheint.

Kaum hatte ich meine Nijnte Illustration gemalt, verstarb deren Schöpfer Dick Bruna. Das ist traurig. Ich kann nichts dafür, echt!

Da habe ich zum Beispiel meine Nijntje Illustration zwischenzeitlich in die USA, nach Kanada und nach Berlin weitergeleitet, wo sie wohl bald auf T-Shirts oder Bakfietsen oder beidem auftauchen werden. Ich halte diesbezüglich meinen Instagram-Account im Auge, hey, und außerdem muss ich mich beruflich gerade mit Snapchat beschäftigen, die sind ja jetzt auch an der Börse. Also bald auch Bakfietsblog-Snaps?

Die CargobikeMonkeys

Kommen wir doch schnell wieder zum Kernthema Transportrad zurück. Rainer von Traix hat im letzten Jahr den Vertrieb für ein wunderbares Lastenrad aus Athen übernommen, und kürzlich hat mein Nachbar via Jobrad.org einen Monkey - den größten aus der Reihe, dessen Name mir noch unbekannt ist, von klein nach groß heißen sie "Turbolader", "Radlader" und [hier Namen einfügen], bestellt, und ich bin sehr gespannt darauf, wenn der bald hier eintrifft.

Einer der ersten Turbolader, beim Bakfietstreffen 2016 in Nijmegen

Ich hätte auch sehr gerne einen, und ich arbeite auch dran, aber zunächst mal musste ein neuer Computer her, mein über zehn Jahre altes MacBook schwächelte zuletzt in Sachen Performanz, inbesondere dann, wenn es Videos zu bearbeiten galt. Nach zehn Jahren darf man einen Computer auch mal in Rente schicken.

Der Urban Arrow Trailer

Auf der Eurobike letztes Jahr blieb der Trailer im Transporter, er tauchte nicht auf dem Messestand auf. Auch sonst ist es still um den von mir erfundenen, einspurigen Anhänger geworden - aber das Projekt ist noch nicht tot. Warum ich das weiß? Ich habe angefragt, ob ich den Prototypen haben kann. Das geht aber leider noch nicht, weil sie eben noch nicht entschieden haben, wie es weiter geht. Na dann - ich weiß ja nicht, was mir lieber wäre, die Serienreife eines Tages oder zeitnah ein Unikat für mich?

Oh, look, it's a prototype!

Im Moment würde es gerade ja so gut passen: vier Kinder im Urban Arrow sind im Alltag doch eins zu viel, vor allem, wenn man auch noch deren Zubehör, Spielzeuge oder Einkäufe dabei hat. Überhaupt, die Überleitung: Transporträder für viele Kinder.

Das HNF-Heisenberg CD1 Cargo

Das große Ding auf der letzten Eurobike. Plötzlich noch ein Dreirad mit Neigetechnik, und ich hatte noch nie davon gehört. Folgerichtig hatte ich einen Artikel geschrieben, in dem stand, wie toll ich das Rad finde, und nun bin ich sehr, sehr gespannt, denn im April oder Mai wollte man die Katze aus dem Sack lassen, welche Aufbauten man denn so für den Kindertransport in petto hat.

Das HNF-Heisenberg CD1 Cargo hat viel, viel Potential

In Sachen Nutzfahrzeug haben sie direkt nach der Eurobike schon was rausgehauen und zusammen mit dem Partner Sortimo ein Fahrrad für Handwerker präsentiert, das den Lieferwagen alt aussehen lässt - wie schön wäre da ein ähnlicher Wow-Effekt für den Familientransport.

Doch ach, ich bin nur verhalten optimistisch, denn: unter der Hand durfte ich erfahren, welche Firma für den Kindertransport als Ausrüster mit ins Boot geholt werden konnte, und vielleicht ist es längst kein Geheimnis mehr, aber das letzte Mal, als es eine ähnliche Zusammenarbeit gab - auf Fahrradseite war es Pedalpower aus Berlin - kam nichts besonders großartiges dabei heraus. Wenn man einfach nur einen Fahrradanhänger ohne Räder auf ein Lastenrad schraubt, bleibt man doch irgendwie hinter den Möglichkeiten zurück. Aber: noch wissen wir nicht, was HNF-Heisenberg vor hat.

Ich wünschte mir ja eine Ausführung mit zwei Sitzbänken und zusätzlichem Stauraum auf der Fläche zwischen den Vorderrädern, entweder einem Korb für Klimbim, oder aber einer Maxi-Cosi-Halterung - das wäre der optimale Ort für eine Babyschale.

Das Veleon

Irgendwann im Frühjahr 2016 hatte ich endlich die Möglichkeit gehabt, auch mal ein Veleon _mit_ Transportbox auszuprobieren und auch mit Testkindern zu beladen. Ich war nicht so hingerissen vom Platzangebot und der Tatsache, dass die Kinder bei der Fahrt leicht in die Laufräder greifen könnten.

Zwei Testkinder im Veleon


Neun Monate später rief dann tatsächlich der Hersteller bei mir an und wollte das Rad gerne etwas positiver dargestellt haben. Dazu zählte man mir viele Aspekte der passiven Sicherheit auf, und ich überlegte mir tatsächlich, was ich denn machen könnte. Aber ich kam zu dem Schluss: ich bin nicht unfair gegenüber dem eigentlich sehr feinen Veleon gewesen, und so blieb alles, wie es ist.

Und als Randnotiz: der Hersteller hatte darauf beharrt, dass die Gefahr mit den Kinderhänden in den Speichen nicht bestehe, wenn man nur die Bedienungsanleitung des Fahrrades lese und stets das Dach mit Seitenwänden montiert habe. Ich fand das nie ganz hinreichend, aber ein Freund brachte es dann auf den Punkt: Wenn Spielgeräte auf Spielplätzen es zunächst erforderten, die Bedienungsanleitung zu lesen, bevor man sicher darauf spielen könnte - es gäbe keine Spielplätze. Und so muss es auch beim Fahrrad sein. Fehlverhalten des Anwenders muss so gut es geht ausgeschlossen werden.

Noch was? Social Media?

Und demnächst dann mal wieder was spezifischeres. Sage ich jetzt. So bin ich ja jetzt auch im "Wrider's Club", einer Bloggerinitiative der Eurobike. Vielleicht bringt das ja mal ein wenig Bewegung in die Bemusterung mit Testrädern ;) oder ähnliche Dinge. Auf Twitter hatte ich ja zum Beispiel vorgeschlagen, ich könnte gegen ein (attraktives) Transportrad für dessen Hersteller ein Jahr die Betreuung seiner Social Media Bemühungen übernehmen.

Nachdem der Tweet rausgehauen war, hab' ich mal nachgerechnet, was ich da gesagt habe, und eigentlich - ja, je nach Transportrad wäre es ein guter bis sehr guter Deal, für beide Seiten. Also bitte, wer hat noch nicht, wer will noch mehr?

Influencer Marketing ist eben das nächste große Ding, da sind sich die Experten einig. Und morgen habe ich Geburtstag, daher jetzt: Feierabend! Schöne Grüße!